Timmelsjoch-Pickerl
Hier war es auch im Sommer empfindlich kalt. Da wir selbst also entsprechend
warm angezogen waren, so kannte die Schadenfreude keine Grenzen, als man die
anderen Touristen in Shorts und T-Shirt frieren sah.
Auf dem Weg runter
nach Italien wurde es mit abnehmender Höhe immer wärmer. Der Straßenbelag hier
war nicht mehr so gut aber dafür waren die Aussichten um so besser. Jetzt machte
es sich auch bezahlt, dass wir kein großes Gepäck dabei hatten. Denn das hätte
uns in den teils engen Kehren nur noch zusätzlich belastet. Es ging aber auch
mit wenig Gepäck schon ganz schön in die Arme.
Der Verkehr war manchmal
recht dicht und man musste immer vorrausschauend fahren. Manche Autofahrer waren
immer noch der Meinung, dass ein schmales Motorrad ja keinen Platz braucht und
sie schnitten die Kurven, als wären Sie alleine auf der Welt. Auch mangelte es
an Begrenzungsmauern bzw. waren diese so niedrig, das sie ein Motorrad nicht
hätten aufhalten können, wenn man mal von der Piste abgekommen wäre. Und daneben
ging es steil bergab. Also: Obacht geben - länger leben. Deshalb wurde
zwischendurch auch mal eine Pause und die Aussicht genossen. Das sollte jeder
machen.
Unser nächster Stopp war dann in St. Leonhard, wo wir uns in
einem schönen Straßenkaffee die Sonne auf´s Haupt brennen ließen und den ersten
Cappucino genossen. Anschließend ging es weiter durch das schöne Parseier Tal
nach Meran. Auf der Strecke musste man aufpassen, da die Besprengungsanlagen der
Obstplantagen, das Wasser oft auch auf die Straße spritzten und somit plötzlich
gefährliche Fahrbahnverhältnisse entstanden. Die kalte Dusche war ja manchmal
sogar angenehm. Bei zunehmender Abenddämmerung durchquerten wir die Stadt und
fuhren dann weiter nach Nals, wo wir dann unser erstes Nachtquartier bezogen.
Die unvorhergesehene Aufnahme im Gästehaus bei Maria war kein Problem, nach
einem Gespräch mit der Nachbarpension hatte auch Lorenz ein Zimmer. Die
Übernachtung war gesichert. Abends ging es dann noch in eine Pizzeria zum
Abendessen, wir hatten Glück, den um diese Jahreszeit haben nicht allzu viele
Wirtschaften geöffnet.
Der Abend klang dann noch wie man sieht, ganz
gemütlich im Hof in fröhlicher Runde mit den anderen Gästen aus, und man genoss
den lauen Abend bei gutem Südtiroler Rotwein und
Rauchfleischplatten.